Achtsamkeit, lautet hier das Stichwort, im englischsprachigen Raum spricht man von „Mindfulness“. Diese Art der Meditation besteht nämlich – ganz anders, als viele Menschen vermuten würden, - nicht im Versinken in ferne Sphären des Geistes, sondern in der vollen Konzentration auf den gegenwärtigen Moment. Und zwar, ohne diesen in irgendeiner Weise zu bewerten. Wer sich dieser Dimension öffnen kann, der kann die kreisenden Gedanken an Vergangenes und an Zukünftiges loslassen. Meditierende befreien sich aus vorgefassten Denkmustern und empfinden die Realität als reicher. Physisch reduziert Meditation maßgeblich die Empfindung von Stress und von emotionaler Unruhe. Auch aus Untersuchungen, bei denen Forscher die Gehirnwellen von Meditationsprofis und Anfängern beobachteten, weiß man, dass ein Gehirn im meditativen Zustand ähnliche Entspannung erlangt wie im Tiefschlaf. Die Gehirnwellen, die im üblichen Tagesgeschehen etwa auf der Frequenz von 15 bis 38 Hertz schwingen, beruhigen sich während der Achtsamkeitsübungen auf 8 bis 14 Hertz. Es liegt nahe, dass sich Psychologen und Coaches bei ihren Methoden von fernöstlicher Meditations- und Achtsamkeitslehre haben inspirieren lassen, um den Normalbürgern der westlichen Industriestaaten mehr Entspannung zu verschaffen. Bekannt ist darunter zum Beispiel das sogenannte Mindfulness-Based Stress Reduction
Programm (MBSR), das der amerikanische Molekularbiologe Jon Kabat-Zin in den 1980er Jahren entwickelte. Es erklärt in Schritt-für-Schritt-Anleitungen, wie jeder Interessierte eine Meditationspraxis zur Stressreduktion in seinen Alltag einbauen kann. Auch die dialektisch-behaviorale Therapie (DBT) der amerikanischen Psychologin Marsha Linehan arbeitet mit Elementen der Achtsamkeit. In mehreren klinischen Studien konnten Mediziner belegen, dass DBT insbesondere Menschen mit post-traumatischer Belastungsstörung wirksam helfen kann.
Hier eine Anleitung für den Body Scan auf Englisch.
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